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Gold wird noch eine Zeitlang fallen – das ist gut, wenn man in dieser Zeit einkauft!

Das Jahr 2018 bot noch keinen Grund dafür sich über die Entwicklung des Edelmetallpreises zu freuen. Der Preis für Gold in Euro hat sich um knapp 6 % verringert. Eine Anlage in Edelmetallen ist aber kein allein auf Gewinn ausgerichtetes Investment. Wenn es so wäre, wäre man in diesem Jahr verglichen mit Aktien gut aufgehoben gewesen. Aktien in Deutschland haben als Leitmarkt Europas um 8% eingebüßt.

Dass Gold und die Weißmetalle heute schwächer sind als zu Jahresbeginn ist dennoch nicht erfreulich, aber am Ende des Tages ist es nun nach 10 Jahren des Aktienmarktaufschwungs nicht auszuschließen, dass eine sehr unangenehme Zeit bevorsteht. In den Emerging Markets sind Währungen bereits am taumeln. In der Türkei, Argentinien, zuletzt aber auch in Brasilien, Indien und Indonesien, Iran oder Südafrika. Diese Länder fragen in der Regel Edelmetalle stark nach. Weil die Währungen dieser Länder stark gefallen sind, sinkt die physische Nachfrage ab. Das wiederum schwächt die Edelmetallpreise.

Die Währungen dieser Länder werden nicht ins Bodenlose fallen! Es wird aber noch 6-9 Monate dauern, bis sie sich erfangen. Bis dahin ist ein starker Anstieg von Edelmetallpreisen nicht wahrscheinlich. Die Erholung danach kann aber gewaltig ausfallen. Bestände langsam ausbauen! Es wird sich auszahlen.

Short-Squeeze bei Edelmetallen im Herbst?

Aktuell bestehen die höchsten Leerverkäufe in Gold seit 1996. Dies ist im Grunde eine schlechte Nachricht für Goldinvestoren. Der Goldpreis sinkt dadurch, dass Spekulanten in Rekordumfang Gold als Finanzinstrument verkaufen. Andererseits stellt diese Situation ein interessantes Extrem dar.

Wann immer Marktteilnehmer einseitig positioniert waren, erfolgten auch extreme Korrekturen. Die geopolitische Lage ist alles andere als einfach und die Risiken überwiegen eine positive Entwicklung aktuell deutlich. Steigen die Risiken deutlich an, beginnt auch die Goldnachfrage wieder zu steigen.

Kommt es zu einer Verlagerung der Nachfrage, beginnt der Goldpreis zu steigen. Übersteigt der Goldpreis dann ab einer gewissen Schwelle die Schmerzgrenze jener Spekulanten, die sich auf einen fallenden Goldpreis kaprizieren, „müssen sie Goldfutures kaufen“, um ihre Baisse-Spekulation zu beenden und ihre Verluste zu begrenzen.

Wenn viele Goldbaisse-Spekulanten gezwungen sind zu Goldfutures zu kaufen spricht man von einem Short-Squeeze

Waren es zuvor rekordviele Investoren gewesen, die den Goldpreis nach unten getrieben haben, sind nun alle die da dabei waren, gezwungen Gold zu kaufen. Dann entsteht aus einer Negativspirale eine plötzliche Hausse. Und das nennt man dann einen Short-Squeeze.

Das kennen Sie übrigens auch aus der Entwicklung von Börsencrashes, die am Ende immer eine immense Erholung erfahren, die am Anfang besonders dynamisch verläuft. Auch bei Währungskrisen läuft es im Grunde immer so. Nach einem starken Absturz folgt ein steiler Anstieg der zuvor gefallenen Währung.

Ein Verkaufsextrem in Gold ist also nur eine bedingt schlechte Nachricht, es ist vielmehr ein Einstiegssignal.

Gold und Edelmetalle vor der Erholung?

In der letzten Woche haben Gold und Edelmetalle eine Korrektur nach oben erfahren. Gleichzeitig damit ist auch der Dollarpreis zum Euro deutlich gefallen, der zuvor gestiegen war. Edelmetallpreise in Euro sind viel stabiler, als jene in Gold und damit werden Edelmetalle so richtig zum sicheren Hafen.

Dabei kommen die glänzenden Zeiten auf Edelmetalle erst wieder zu.

Die Aktienhausse, die Anfang 2009 begann ist bereits im 10. Jahr und damit die längste, die es jemals gab. Die Schulden auf der Welt sind dafür so hoch wie nie. Die Preise beginnen zu steigen, ebenso die Löhne. Damit ist ein Ansteigen von Inflation und Zinsen nur noch eine Frage der Zeit. Steigende Zinsen haben in der Vergangenheit noch jede Hausse getötet und sich auf Edelmetallpreise positiv ausgewirkt.

Es ist eigentlich nicht sehr wichtig wann genau die Preissteigerung für Gold und andere Edelmetalle beginnt. Wichtig ist, dass man zu Zeiten, in denen die Preise fallen Bestände aufbaut und erhöht. Das Timing erscheint dafür jetzt als günstig.

Gold kämpft sich langsam aus dem Abwärtstrend heraus. Aber erst ein Überwinden der violetten Linie wäre ein Trendbruch in die Stärke.