Short-Squeeze bei Edelmetallen im Herbst?

Aktuell bestehen die höchsten Leerverkäufe in Gold seit 1996. Dies ist im Grunde eine schlechte Nachricht für Goldinvestoren. Der Goldpreis sinkt dadurch, dass Spekulanten in Rekordumfang Gold als Finanzinstrument verkaufen. Andererseits stellt diese Situation ein interessantes Extrem dar.

Wann immer Marktteilnehmer einseitig positioniert waren, erfolgten auch extreme Korrekturen. Die geopolitische Lage ist alles andere als einfach und die Risiken überwiegen eine positive Entwicklung aktuell deutlich. Steigen die Risiken deutlich an, beginnt auch die Goldnachfrage wieder zu steigen.

Kommt es zu einer Verlagerung der Nachfrage, beginnt der Goldpreis zu steigen. Übersteigt der Goldpreis dann ab einer gewissen Schwelle die Schmerzgrenze jener Spekulanten, die sich auf einen fallenden Goldpreis kaprizieren, „müssen sie Goldfutures kaufen“, um ihre Baisse-Spekulation zu beenden und ihre Verluste zu begrenzen.

Wenn viele Goldbaisse-Spekulanten gezwungen sind zu Goldfutures zu kaufen spricht man von einem Short-Squeeze

Waren es zuvor rekordviele Investoren gewesen, die den Goldpreis nach unten getrieben haben, sind nun alle die da dabei waren, gezwungen Gold zu kaufen. Dann entsteht aus einer Negativspirale eine plötzliche Hausse. Und das nennt man dann einen Short-Squeeze.

Das kennen Sie übrigens auch aus der Entwicklung von Börsencrashes, die am Ende immer eine immense Erholung erfahren, die am Anfang besonders dynamisch verläuft. Auch bei Währungskrisen läuft es im Grunde immer so. Nach einem starken Absturz folgt ein steiler Anstieg der zuvor gefallenen Währung.

Ein Verkaufsextrem in Gold ist also nur eine bedingt schlechte Nachricht, es ist vielmehr ein Einstiegssignal.

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert